Internationaler Vergleich: So laden Elektromobilisten

Braucht es eine große öffentliche E-Auto-Ladeinfrastruktur? Koreaner würden klar mit "Ja" antworten.

Europas E-Autofahrer laden viel zuhause. Knapp ein Viertel (23 Prozent) nutzen die öffentliche Infrastruktur nur für Null bis 20 Prozent ihrer jährlichen Fahrleistung, wie aus einer internationalen Umfrage der Unternehmensberatung Roland Berger hervorgeht. Weitere 30 Prozent versorgen sich für 20 bis 40 Prozent ihrer jährlichen Strecken an öffentlichen Ladesäulen. 

Noch autarker sind lediglich die japanischen Autofahrer, unter denen 33 Prozent maximal ein Fünftel ihrer Jahresfahrleistung mit öffentlich getanktem Strom bestreiten. Weitere 28 Prozent kommen auf einen Anteil von 20 bis 40 Prozent. Das komplette Gegenteil sind die Südkoreaner. Dort verzichten lediglich rund drei Prozent weitgehend auf öffentliches Laden. 86 Prozent hingegen absolvieren mehr als 40 Prozent ihrer Jahresfahrleistung mit Ladesäulen-Strom.

Hintergrund der hohen Ladequote ist Roland Berger zufolge eine gut ausgebaute Infrastruktur, die vor allem von großen Autoherstellern betrieben wird. Die Zahl der privaten Ladestationen ist hingegen gering, da viele Koreaner in großen Apartmentblocks wohnen, die nicht über eigene E-Auto-Infrastruktur verfügen. 

In Japan hingegen ist das öffentliche Ladenetz klein und unzuverlässig. E-Autos spielen vor Ort noch kaum eine Rolle, auch weil die heimischen Hersteller nur wenige attraktive Fahrzeuge im Angebot haben.